„MITEINANDER IN HAMBURG-MITTE“
Ehrenamtlich Engagierte ausgezeichnet mit dem Preis der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte für herausragendes Ehrenamt 2024 in Gedenken an Meryem Dagmar Çelikkol
Am Sonntag, den 29. September 2024, hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte den Preis „Miteinander in Hamburg-Mitte“ in Erinnerung an Meryem Dagmar Çelikkol verliehen. Ausgezeichnet wurden dabei Menschen, die sich durch ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement auszeichnen und als Vorbilder für andere dienen.
Der Preis, der jährlich mit 10.000 Euro dotiert ist, wurde in vier Kategorien verliehen. Jede Kategorie erhielt ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.
Mit dem Preis für ehrenamtliches Lebenswerk zeichnete Jurymitglied Antje Blumenthal Claus Günther für sein herausragendes Engagement als Zeitzeuge in der Zeitzeugenbörse Hamburg aus, die er selbst im Jahr 1997 mitbegründete. Claus Günther hat es sich zur Aufgabe gemacht, ausgehend von seinem eigenen Erleben an die NS-Diktatur, an den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit zu erinnern und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Mit mittlerweile 93 Jahren war er an rund 450 Treffen des Vereins sowie an vielen Schulbesuchen aktiv beteiligt und er ist Redakteur der Zeitzeugen-Zeitung, von der bislang 78 Ausgaben erschienen sind.
Der Gruppenpreis für ehrenamtliches Engagement im Team wurde an das Team des CaFée mit Herz verliehen für ihr herausragendes Engagement in der Anlaufstelle für obdachlose Menschen auf St. Pauli. Frühstück und eine warme Mahlzeit werden hier täglich ausgegeben, darüber hinaus wird Kleidung und medizinische Hilfe oder Unterstützung bei Behördengängen angeboten. In einem Wohnprojekt wird einigen auch wieder ein Zuhause gegeben, um ihnen einen Weg zurück in ein geordnetes Leben zu ermöglichen.
Die Auszeichnung Einzelperson herausragendes Ehrenamt verlieh die Jury in diesem Jahr an zwei Ehrenamtliche: Sarah Suhaila Faqiri und Mary Zadeh vom Eltern-Kind-Zentrum in der Druckerstraße.
Beide Frauen unterstützen dort sozial schwache Familien oder Familien mit wenig Deutschkenntnissen und deren Kinder unter drei Jahren. Aufgrund ihrer eigenen Migrationsgeschichte helfen die beiden Frauen, die aus Afghanistan und dem Iran nach Hamburg-Billstedt gekommen sind, unkompliziert und unbürokratisch mit Förder-, Bildungs- und Beratungsangeboten.
Mit dem Meryem Çelikkol-Sonderpreis für besonderes Engagement in der Integrationsarbeit für Jugendliche werden Menschen ausgezeichnet, die sich um die Zugehörigkeit und Teilhabe von jungen Menschen in unserer Gesellschaft in besonderer Weise verdient gemacht haben. Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz überreichte die Auszeichnung an Ricky Atan Muin von der Boxabteilung des SC Vorwärts-Wacker 04 e.V. Mit Fachwissen und Empathie begeistert Ricky Atan Muin Jugendliche verschiedener Herkunft für den Boxsport, führt Projekte zur Vermittlung in Sprachkurse, Schulen sowie Aus- und Arbeitsplätze durch sowie Integrationsprojekte für Geflüchtete aus Unterkünften.
Das Thema Integration ist für den Bezirk Hamburg-Mitte mit seiner heterogenen Gesellschaft von besonderer Bedeutung. Die ehemalige Vorsitzende der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Meryem Çelikkol (1969 – 2021) engagierte sich jahrelang und intensiv im Hamburger Ehrenamt und in der Integrationsarbeit für Jugendliche. Ihr Wirken, ihr Ruf als engagierte Stimme für viele junge Menschen begründet die Widmung des Preises für herausragendes Ehrenamt der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte und entspricht ihrem beharrlichen Wirken für ein Miteinander in unserer Gesellschaft.
Für den Preis können jährlich Menschen vorgeschlagen werden oder sich selber bewerben, die sich im Bezirk Hamburg-Mitte ehrenamtlich engagieren oder deren Engagement den Bürgerinnen und Bürgern in Hamburg-Mitte zu Gute kommt. Das ehrenamtliche Engagement kann sich auf verschiedene Bereiche erstrecken wie zum Beispiel Kultur, Soziales, Bildung, Sport sowie der Einsatz für demokratische Werte wie Teilhabe und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.
Über die Preisträgerinnen und Preisträger entschied in diesem Jahr eine fünfköpfige Jury, die von den Fraktionen der Bezirksversammlung für dieses Amt vorgeschlagen worden war: Lisa Maxima Beier, Antje Blumenthal, Regine Brüggemann, Swen Meyer und Hanifah Soylu.
Quelle: Bezirksamt Hamburg-Mitte